Wenn du einmal eine große Liebe hattest, die dich verlassen
hat oder die du verlassen musstest, ohne es wirklich zu wollen, doch die
Umstände dich dazu zwangen, dann kennst du dieses Gefühl vermutlich: Die Angst vor dem Kloss im Hals, den erhöhten
Herzschlag, manchmal sogar Tränen, die dir in die Augen schießen, weil du diese
immense Wärme, Zuneigung und Verbundenheit spürst, jedoch gleichzeitig weißt,
dass ihr euch bald wieder verabschieden müsst.
So ähnlich ging es mir lange mit Köln, der Stadt, in die ich
mich mit 16 Jahren auf einer Klassenfahrt auf Anhieb verliebte. Magisch zog sie
mich an, und so machte ich 2005 im Anschluss an mein Auslandsjahr in Nijmegen ein
dreimonatiges Praktikum dort, verliebte mich noch mehr und kam 2007 für zwei ganze
Jahre zurück. Im Herzen fühlte ich mich bereits als Kölnerin, verehrte meinen
Stadtteil Ehrenfeld und versuchte so viele Nächte wie möglich in meinem damaligen
Lieblingsclub, dem "Rose Club", durchzutanzen. Doch auch die Studentenzeit hat einmal ein Ende,
und wer nicht reich geerbt oder geheiratet hat, muss irgendwann ans
Geldverdienen denken. So schmerzhaft es war, ich musste meinem Köln den Rücken
zuwenden, aufbrechen ins fremde Rotterdam, mit dem festen Willen im Gepäck,
irgendwann zurückzuziehen. Doch als es soweit war, dass ich die Entscheidung
fällte, Rotterdam wieder zu verlassen und diverse Bewerbungen nach Deutschland
schickte, bekam ich aus dem Kölner Raum nur Absagen. Eine andere Stadt dagegen
wollte mich sofort, ohne wenn und aber, kämpfte geradezu um mich: Hamburg. Ich
zweifelte kurz, doch nahm schlussendlich an. Hamburg und ich, wir hatten unsere Probleme. Fast ein Jahr
wurden wir nicht warm miteinander, waren uns fremd, dachten, dass wir zu
unterschiedlich seien. Doch ganz langsam, kaum merklich haben wir uns
angenähert. Ich ertappte mich dabei, wie ich immer häufiger lächelnd durch die
Straßen Hamburgs lief und immer seltener an Köln dachte. Und heute kann ich
sagen: Ein bisschen fühle ich mich bereits als Hamburgerin, ich verehre meinen
Stadtteil Winterhude und versuche so viele Nächte wie möglich in meinem
jetzigen Lieblingsclub, dem "Molotow", durchzutanzen. Und deswegen ist es diesmal
auch nur ein ganz kleiner Stich, als ich in den IC nach Hamburg steige, sich
die Türen schließen und der Zug über die Hohenzollernbrücke den Kölner Bahnhof
verlässt. So schön und spannend ich dich auch weiterhin finde, Köln, du
wolltest mich nicht zurück und jetzt habe ich eine neue Stadt gefunden. Doch wir bleiben gute Freunde. Und das meine ich aus tiefstem Herzen...
Unten seht ihr einige Impressionen der Stadt. In den nächsten
Tagen werde ich hier außerdem noch Streetart-Fotos veröffentlichen, die ich
ebenfalls auf meinen Streifzügen durch verschiedene Kölner Stadtteile
festhalten konnte.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEid1Fv_kOUc_PJeg1LZI9jZvivTUfCaniQxkcbGFbVA3kHBweEJmdd9KoY2cruoIxQl1eIe5MsOl30_GJVOUkOo53YzMLfR1DIGwB68wKxrNQGr3tDrWniV66kXfHq1fb1yMLAODgHD7Ab5/s400/DSCN0651.JPG) |
Blick vom Bahnhofsvorplatz auf den Dom |
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjUTLQCIbDz3FmG4lAurYyzAn37ptygFkCk81sky61DhUTYEKhgSRi10rx6gTp8NZEQki40uwdQsCqyyhiEgJgMNCD60Lv0vXZKGZK43p5VBA2WqFR0FGCV13sTGk4WVVsqApJ57IiS_MXJ/s640/DSCN0708.JPG) |
Am Ebertplatz zwischen Agnesviertel und Eigelstein |
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjbTby8_vIyAldxYC8NlpSTG8_ommCg7mAnM5mJApS_BhFcQYcICKNyZ2vGbZvxFOASmptpRL0-zuMJEpSW_4TLhshTWukKwd7OdkgPWUZrmXTD8xEDHVkAmvIG_NWYIXTh2i_0Rh4FC9c6/s400/DSCN0691.JPG) |
Oh mein schönes Ehrenfeld |
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkT8N11SW-2XHqbjo62XTY35fyD1rZ6vvdgiplvel56wckGZTCgxQbU36s8NRizGWVrWRkxhxejUTXY9U1xgAEXPpqDSChY6iQDAlSKx8l6EjAldI6SH8q1ABqKBbmaUFkbdBsuwbs8Fln/s640/DSCN0682.JPG) |
Gesichtet an einem Fischgeschäft in Ehrenfeld. Lecker;-) ...und irgendwie ja fast Kunst! |
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