Eure Cathy
Eric Clapton/Steve Winwood
"Zum
Geburtstag hatte ich Karten für ein Eric Clapton Konzert geschenkt bekommen. Besonders
hat mich gefreut, dass meine Frau, einer meiner Brüder sowie ein uralter Freund
mich auf das Konzert begleitet haben.
Doch genauso
wie ich selbst wird auch Eric Clapton älter und zunehmend gebrechlich. So
musste er die beiden im Vorfeld geplanten Konzerte wegen eines
Bandscheibenvorfalls absagen.
Der Abend
war schlussendlich sehr nett (besonders wegen meiner Begleiter, aber ein
Rockkonzert sollte mehr als nur nett sein), gewohnt gut, aber nicht
überwältigend. Allein die Tatsache, dass auch der Innenraum der Halle bestuhlt
war, spricht gegen ein Rockkonzert, sagt aber eine Menge über das Durchschnittsalter
der Zuhörer aus – dem ja auch ich entsprach. Das schönste an der „König-Pilsener-Arena“
in Oberhausen ist sowieso der Name. Doch besser als Claptons letzte CD „Old Socks“
(der Name sagt alles) war das Konzert auf jeden Fall.
Ein paar
Tage später habe ich mir dann zuhause
die Doppel-CD „Live From Madison Square Garden“ von E.C. und Steve Winwood angehört.
Um einmal
Udo Jürgens (die Rubrik sollte viel lieber „Bloß keinen Schlager…“ heißen) zu
zitieren, „war ich noch niemals in New
York“ (anders als Cathy, aber wo war sie schließlich noch nicht?) und so auch
nicht im legendären „Madison Square Garden“. Bei diesem Konzert wäre ich jedoch
sehr gerne dabei gewesen. Dies liegt
nicht zuletzt an Steve Winwood, der einst so etwas wie das Wunderkind der
Rockmusik war. Mit 15 Jahren begann er seine musikalische Karriere in der
„Spencer Davis Group“ (Keep on running) und nicht der Namensgeber, Spencer
Davis, sondern Steve Winwood selbst prägte die Band. Danach gründete er die
wunderbaren „Traffic“ (eine der besten und wichtigsten englischen Bands zu
Beginn der 70er-Jahre), unterbrochen von dem kurzzeitigen Supergroup-Projekt
„Blind Faith“ (u.a. mit Clapton), um dann mit „Traffic“ wieder weiterzumachen. Später
startete Winwood, der Sänger sowie Gitarrist war und zudem diverse
Tasteninstrumente beherrschte, eine erfolgreiche Solokarriere.
Zurück nach
New York: Die beiden Musiker kennen sich seit Jahrzehnten und diese Tatsache
sowie die Freude am Spielen, merkt man den beiden an. Abwechselnd und gemeinsam
treten sie in den Vordergrund. Immer wieder wunderbar ist die blues- und
soullastige Stimme von Winwood.
Es gibt eine
Menge faszinierender Stücke auf der CD - eine DVD existiert natürlich auch. Aus
ihrer Blind Faith-Ära stammt “Well All Right“ und „Presence Of The Lord“, aus
„Traffic“ Zeiten „No Face, No Name, No Number“, und Clapton hat auch wieder
J.J. Cale Stücke wie “After Midnight” oder “Cocain” eingebracht, aber der
Höhepunkt ist die phantastische Version von „Voodoo Chile“.
Beeindruckend
ist auch, was die beiden und die Band hier bei dieser 16-minütigen Version des
Jimi Hendrix-Stücks bieten, kein Gitarren- oder Hammondorgel-Gefrickel, sondern
ein wunderbares Zusammenspiel der beiden Musiker, kein Gegen- sondern ein Miteinander.
Man muss ja
nicht nach New York, und man muss ja auch nicht in den Madison Square Garden
oder sich in dunklen Löchern wie dem Molotow herumtreiben, man kann ja auch in
den Hamburger Stadtpark gehen, der ohnehin viel schöner ist und sich dort am 8.
Juli Steve Winwood anhören."
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