Eure Cathy
The Doors
In einem der
ersten Blogeinträge von Miss Cathy ging es um Kurt Cobain, der mit seinem
Selbstmord 1994 auch dem sogenannten „ Klub 27“ beitrat. Unter diesem Namen
wurden bekannte Rockmusiker wie Jim Morrison, Janis Joplin, Brian Jones oder
Jimi Hendrix, die alle im Alter von 27 Jahren gestorben waren, zusammengefasst. Um diese
Todesfälle rankten sich dann viele Mythen, Geschichten, Gerüchte bis hin zu
Mordtheorien. Die letzte Musikerin, die kürzlich
diesem ominösen Club beitrat, ist Amy Winehouse.
Das Leben und
der Tod Jim Morrisons, Frontman von „The Doors“, bietet reichlich Stoff für die
Mythen- und Legendenbildung. Unabhängig davon machten „The Doors“ einfach
fantastische Musik. Zu der Zeit, als es noch Langspielplatten gab, waren „L.A.Woman“
und besonders der Titel „Riders On The Storm“ kaum von meinem Plattenteller zu
bekommen.
Vinylplatten
gibt es kaum noch, Jim Morrison ist seit mehr als 40 Jahren tot, aber seltsamerweise
tauchen dann doch wieder neue Alben aus dem Nachlass auf.
Regelmäßig bekomme ich von einem Freund Päckchen
mit CDs, und im letzten Päckchen lag dann „Live At The Bowl'68“ von „The Doors“.Man legt die CD in den Player,
erwartet nicht viel, nimmt einen guten Krimi und legt sich auf die Couch. Aber
es dauert nicht lange, dann legt man das Buch an die Seite und lauscht nur noch
der Musik. Der Faszination von Ray Manzareks
Orgel, der Gitarre von Robby Krieger, dem Schlagzeug von John Densmore und
natürlich dem Gesang, oder wie immer man dies auch nennen will, vom damals noch
schlanken und blendend aussehenden Jim Morison erliegt man auch 45 Jahre später
noch.
Schon der Start mit „When The Music
Is Over“ lässt einen nicht mehr lesen und nicht mehr los. Manchmal redet
Morrison für meinen Geschmack ein bisschen zu viel bei diesem Konzert, aber
Songs wie „Alabama Song“ oder „Backdoor Men“ und die langen Versionen von
„Light My fire“ bis hin zum furiosen Finale von „The End“ machen deutlich,
warum die Musik von „The Doors“ Musikepochen und unzählige musikalische
Strömungen überlebt haben.
Über die Band und Jim Morrison selbst gibt
es natürlich einige Bücher. Gerade erschien parallel zum Tode vom Organisten
Ray Manzarek ein Buch von Greil Marcus,
einem der besten Rockmusikjournalisten, über die Band, die 60er und 70er Jahre
und die Musik der Doors. Marcus, der
die Band von ihren Anfängen in den 1960er Jahren begleitete, schreibt keine
chronologische Biografie und erzählt auch keine netten Anekdoten, sondern
analysiert einzelne Songs wie "Light My Fire" und "The End"
oder Liveauftritte der Band. Dabei verwebt er ähnlich wie in seinen anderen
Büchern Musik-, Zeit- und Kulturgeschichte und wirft einen faszinierenden Blick
aus heutiger Sicht auf die damalige Zeit. Es ist keine
klassische Biografie, aber ein empfehlenswertes Buch über eine empfehlenswerte Band mit einem charismatischen Sänger. Deshalb
mein Tipp: Das Buch lesen und dabei eine CD von den Doors hören.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen