Donnerstag, 11. Juli 2013

Buch des Monats Juli


Muriel Scheu: Mein schönes Leben als Junkie

 Wer mich kennt, der weiß um meine Leidenschaft für Geschichten über die Abgründe des Lebens, sei es in Form von Büchern, Filmen, Reportagen...denn interessant finde ich das, was ich nicht selbst erlebe, was nicht Teil meines Alltags ist. Auch Erzählungen über Reisen, ferne Länder und fremde Kulturen faszinieren mich. In "Mein Schönes Leben als Junkie" wird beides kombiniert:

Muriel Scheu erzählt in chronologisch ungeordneten Abschnitten die Etappen ihres Lebens. Aufgewachsen in einer Kleinstadt im Sauerland fühlt sie sich anders und nicht dazugehörig, bis sie sich der Clique der "coolen Typen" anschließt, zum ersten Mal kifft und nur zwei Wochen später bereits das erste Mal Heroin spritzt. Lange Zeit meint sie, dass sie kein Suchtproblem hat, doch auf Grund der Zeitsprünge wissen wir als Leser, dass sie sich später mehr als einmal in einer Entzugsklinik aufhält, bis sie es endlich schafft, clean zu werden. Zwischendurch finden sich in dem Buch immer wieder lange Kapitel, die ausführlich das Leben Scheus in den unterschiedlichsten fernen Ländern schildern. Schon mit ihrer Familie lebt sie als Kind einige Jahre in afrikanischen Ländern, arbeitet später u.a. in Asien und Tunesien. In Deutschland wohnt sie lange Zeit in München, wo sie ihr Geld in erster Linie mit Barkeeper-Jobs im Nachtleben verdient und immer wieder auf zahlreiche Stars der Rock- und Popszene trifft. So hat sie beispielsweise eine Liaison mit Iggy Pop, bringt Mick Jagger seine Drinks und nimmt Bob Marley hinten auf ihrem Motorrad mit. 

"Mein schönes Leben als Junkie" hat nicht nur einen spannenden Inhalt, sondern ist auch noch wunderbar und fesselnd geschrieben und somit allen empfohlen, die mal etwas anderes als dröge Krimis oder kitschige Liebesromane lesen wollen.

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